Winterschlaf? | Bienen wärmen sich im Winter gegenseitig | bienen-freunde

Bienen machen keinen Winterschlaf

Viele fragen uns, was machen eigentlich eure Bienen im Winter. Machen die einen Winterschlaf, stellt ihr die ins Haus, sterben sie vielleicht sogar…

Bienen leben im Winter länger.

Das Bienenvolk braucht im Winter weniger Nahrung. Sind im Sommer bis zu 50.000 Bienen in einem Volk sind es im Winter „nur“ noch rund 20.000 Bienen. Die Sommerbiene lebt ca. 6 Wochen. Sie arbeitet den ganzen Tag und hat deshalb eine geringere Lebenserwartung. Im Winter legt die Königin keine Eier – es schlüpfen keine Nachkommen. Weil die Winterbiene weniger Bewegung hat überlebt sie den ganze Winter – bis zu sechs Monate.

Skitour | mit dem Auto kein Durchkommen
Unterwegs zum Bienen-Stand | nach 30 cm Schnee im Januar geht mit dem Auto nichts mehr.

Vom Bienenvolk können wir viel lernen.

Unsere Bienen überwintern gemeinsam in Ihrem Bienenstock (Beute). Sie schlüpfen alle eng zusammen und bilden eine „Wintertraube“. Die Königin ist in der Mitte. Durch Muskelbewegung halten sich die Bienen warm. Sie rotieren in der Traube von außen nach innen. Innen ist es natürlich wärmer und die Bienen können sich etwas erholen. Sozialverhalten wird großgeschrieben. Denn nur so kann ein Volk gemeinsam überleben.

Der Honig-Vorrat.

Wir Imker entnehmen den Bienen einen Teil ihres Honigs und damit auch ihr Winterfutter. Wir entnehmen den Honig allerdings nur bis Ende Juli. Die Bienen haben dann noch Zeit Nektar und Pollen zu sammeln und einen Vorrat für den Winter anzulegen. Der würde allerdings nicht für den ganzen Winter ausreichen. Deshalb füttern wir, Bio-Imker, die Bienen mit Zuckerwasser. Das Zuckerwasser wandeln die Bienen um und lagern es in den Waben ein. Pro Volk wird ungefähr 15 Kilo Futtervorrat angelegt.

Wir sind Bioland zertifiziert. Deshalb kaufen wir Bioland-Zucker zur Einfütterung. Unser Zucker stammt von ökologisch angebauten Zuckerrüben aus Baden-Württemberg und Bayern. Aus den Rüben wird in Frauenfeld (Schweiz), nur 30 km von uns entfernt, Bioland-Zucker hergestellt.

Hohe Minustemperaturen erfordern viel Effizienz.

Die Bienen fahren im Winter ihren Stoffwechsel runter. So benötigen sie wenig Futter. Bisher dachte man, dass Bienen die Stocktemperatur immer auf einem Niveau von über zwanzig Grad Celsius halten. Neuste Messungen haben ergeben, dass die Temperaturen im Bienenstock von rund 35 Grad im Sommer auf rund 10 Grad im Winter abfallen. In unregelmäßigen Abständen heizen die Bienen für wenige Tage die Stocktemperatur bis zu dreißig Grad auf. Man geht davon aus, dass sie dadurchd den Honig-Vorrat weicher und damit aufnehmbarer machen. Durch den Temperaturabfall im Winter auf 10 Grad sparen die Bienen enorm viel Energie. Bei einem Dauerheizen auf 20 Grad wäre der Energieverbrauch wesentlich höher.

Sobald die Tage wieder länger und wärmer werden (Februar/März) endet die Winterruhe. Das Volk kommt aus der Traube. Die Königin legt wieder Eier. Jungbienen schlüpfen und machen sich allmählich auf die Suche nach unseren Frühblühern. Das sind hauptsächlich Haselnuss und Weiden. Hier finden sie Pollen und Nektar für die Brut.

Die Schneedecke gibt zusätzliche Isolation im Winter | bienen-freunde
Die Bienen geben sich gegenseitig warm.

Ohne Honigbienen kein Imker und ohne Imker keine Honigbiene.

Früher konnten die Honigbienen in der Natur überleben. Sie siedelten in Hohlräumen abgestorbener Bäume. Diese gibt es durch die intensive Waldbewirtschaftung leider nur noch sehr selten.
Das größere Problem der Bienen ist allerdings die Varroamilbe. Diese Milbe, etwas größer als 1 mm, ist ein Parasit an Honigbienen. Sie lebt ausschließlich in Bienenstöcken. Ansonsten kommt sie in der Natur nicht vor. Die Varroamilbe setzt sich auf die Bienen und saugt hauptsächlich das Fettgewebe ab. Ursprünglich stammt die Varroamilbe aus Südostasien. Seit Ende der siebziger Jahre kommt sie leider auch in Deutschland vor. Außer in Australien und der Antarktis hat sie sich weltweit verbreitet.
Wenn die Bienen nicht durch den Imker gegen die Varrroamilbe behandelt werden, können sie in Deutschland fast nicht mehr überleben. Als Bioland-Imker dürfen und wollen wir zur Behandlung gegen die Milbe nur organische Stoffe verwenden. Das sind Ameisensäure und Oxalsäure. Beide Stoffe kommen in der Natur vor.

Pause muss sein | die bienen-freunde mit Ski von Powderequipment
Vesperpause | Werner baut unter dem Namen Powderequipment Tourenski | so kommen wir auch im Winter mit viel Spass zu unseren Bienenständen.

Warum sind die Honigbienen für uns Menschen so wichtig?

Die Bienen sind eines der wichtigsten Nutztiere auf der Welt. Auf der Suche nach Nektar bringen sie Pollen von Blüte zu Blüte. Damit sorgen sie für die Befruchtung der Pflanzen ohne die deutlich weniger Früchte wachsen würden. Eine Biene besucht bis zu 2.000 Blüten am Tag.

„Wenn die Bienen aussterben, sterben vier Jahre später auch die Menschen“.

Dieses Zitat soll von Albert Einstein stammen

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